Improvisieren als Zukunftskompetenz, Teil 3

Zehn goldene Improvisationsregeln

Zur dauerhaften Verankerung einer Improvisationshaltung sind zehn goldenen Regeln der Spontaneität und des Improvisierens hilfreich:

  1. Erkenne und nutze den Moment. Dafür brauchst du eine scharfe Wahrnehmung. Denn ohne eine gute Wahrnehmung rauschen viele spannende Gelegenheiten vorbei, als wären sie auf der Durchreise.
  2. Sag öfter Ja als Nein in Situationen, die im ersten Moment schwierig erscheinen. Wenn es Ihnen schwer fällt, Ja zu sagen, denken Sie daran: Wenn Sie jetzt Ja sagen, können Sie später immer noch ein kleines Nein nachschieben: JA, ich bin bei dem Projekt dabei. Und nein, ein klein wenig anders würde ich es dennoch angehen.
  3. Konzentriere dich auf Machbares. Idealismus in Ehren. Aber wer Aufgaben zu idealistisch angeht, wird schnell frustriert. Daher ist es sinnvoll, das zu tun, was auch wirklich umsetzbar ist anstatt nur davon zu träumen, was alles potentiell möglich ist. Anders formuliert: Auf einer einsamen Insel mache ich aus Holz ein Feuer anstatt von einem Gasherd zu träumen.
  4. Sei beharrlich. Irgendetwas geht immer. Sich auf Machbares zu konzentrieren, bedeutet nicht, sich zu limitieren. Das Feuer auf der Insel geht nicht von alleine an. Der Gasherd muss allerdings erst geliefert werden.
  5. Nutze jede Chance zur persönlichen Weiterentwicklung. Das Leben ist eine fortwährende Möglichkeit des Lernens. Sie haben keine Lust, Ihr gebrauchtes Auto an durchtriebene KFZ-Händler zu verkaufen? Willkommen im Club. Kann aber auch Spaß machen.
  6. Wer zu früh plant, plant meist doppelt. Wer kennt das nicht? Der Urlaub wurde perfekt geplant und dann kommt alles ganz anders. Und je mehr ich plante, umso verärgerter bin ich. Wäre es da nicht viel entspannter, nur die groben Rahmendaten ins Visier zu nehmen und die Details vor Ort zu entscheiden?
  7. Umwege erhöhen die Ortskenntnis (Bertolt Brecht). Warum sollte es schlimm sein, wenn wir uns verlaufen? Am Ende lernen wir noch den Partner fürs Leben kennen oder entdecken wenigstens ein spannendes neues Restaurant.
  8. Vertraue auf andere. Am Ende kommt immer etwas heraus, das nicht dem Weltuntergang gleicht. Wenn es Ihnen schwer fällt eine Führungsaufgabe abzugeben und loszulassen, kommt es auf einen Versuch an. Und wenn andere Menschen Aufgaben anders erledigen heißt das noch lange nicht, dass es schlecht wird. Aber Vorsicht: Am Ende läuft der Laden auch ohne Sie.
  9. Vertraue auf das System der Selbstorganisation. Selbstorganisation ist die langfristige Fortsetzung des Vertrauens in andere, erfordert jedoch Zeit und Geduld.
  10. Vermeide zu viel Routine. Warum nicht mal einen anderen Weg zur Arbeit nehmen als den üblichen?

Dieser Artikel wurde in leicht veränderter Form aus dem eBook „Wie kompetent muss ich sein?“ (externer Link) entnommen.

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