Archiv der Kategorie: Körpersprache

Termine

Meine offenen Seminare 2025:

07. & 08.04.2025 Psychologie für Führungskräfte – Schärfen Sie das Verständnis für Ihre Mitarbeitenden

11. & 12.04. sowie 19. & 20.09. 2025 Strategische Personalentwicklung (im Rahmen des Kurses Personalentwicklung kompakt der WiSo Führungskräfteakademie)

22. & 23.04.2025 Agile Leadership

26. & 27.05.2025 Mit Positiver Führung die Mitarbeiterbindung erhöhen

16.07., 17.09. & 24.09.2025 Industriemeistertage – Körpersprache lesen und verstehen – der Schlüssel zu besserer Menschenkenntnis

25. & 26.10.2025 Führung in Veränderung

21. & 22.09.2025 Körpersprache und Gefühle lesen: Mit Menschenkenntnis mehr erreichen

25. & 26.09.2025 Führung auf Distanz (online)

27.11.2025 Umgang mit Dauerbelastungen

Dauerhafte offene Seminare in Kooperation mit New Elements als Certified Expert Trainer.

Meine Themen sind natürlich auch inhouse zu haben. Entweder als 1-2 Tages-Seminar oder im Rahmen von Online-Lern-Häppchen:

Die Klassiker:

  • Mitarbeitergespräche führen
  • Umgang mit Konflikten im Team
  • Wertschätzende Führung

… und ein paar Spezialthemen:

  • Zusammenarbeit auf Distanz
  • Wirkung und Training der Stimme in Online-Meetings
  • Umgang mit Dauerbelastungen im Team
  • Mit Positiver Führung die Mitarbeiterbindung erhöhen
  • Umgang mit Macht und Ohnmacht in Führungspositionen
  • Moderationstools für Meetings und Online-Meetings
  • Verantwortungsübernahme und Partizipation der Mitarbeiter*innen erhöhen
  • Humor in der Führung

Spiegelneuronen und Gedanken lesen

Das Mysterium der Spiegelneuronen geistert schon seit einiger Zeit (genau genommen seit Anfang der 90er Jahre) durch die Medien. Da auch ich in meinen Seminaren immer wieder von der Wirkungsweise der Spiegelneuronen schwärme, ist es an der Zeit, auch an dieser Stelle ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.

Die meisten Menschen denken: Wenn mein Gegenüber etwas fühlt, dann fühle ich das auch – zumindest, wenn ich sensibel genug bin (mehr dazu in einem späteren Artikel). Soweit, so vereinfacht. Denn in Wirklichkeit ist es ein wenig komplexer, was die ganze Sache allerdings auch um einiges spannender macht.

Zuerst einmal funken nicht die Emotionen, sondern unsere motorischen Nervenzellen.

An einem Beispiel: Wenn jemand eine schicke Tasse mit Henkel in die Hand nimmt, um einen Schluck Tee zu trinken, benutzt er dafür einen ganz bestimmten Griff. In der Regel wird dies eine Art Pinzettengriff sein. Der Pinzettengriff kann ein wenig aristokratisch anmuten. Oder der Tee ist so heiß, dass er ihn nur so anfassen kann. Wenn ich diesen Griff sehe, imitieren meine motorischen Nervenzellen, was ich mit diesem Griff und dieser Teetasse in dieser Situation tun würde. Richtig! Ich würde einen Schluck Tee trinken. Folglich erscheint es logisch, dass mein Gegenüber auch einen Schluck Tee trinken wird.

Stellen wir uns nun vor, unser Gegenüber würde die Teetasse mit einem anderen Griff nehmen, zum Beispiel mit der ganzen Hand. Was würde er dann tun? Beziehungsweise: Was würde ich tun? Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Er könnte die Tasse nehmen und nach mir werfen. Wäre das gerechtfertigt? Ging dem ganzen ein Streit voraus? Würde ich ähnlich reagieren? Oder agiert mein Gegenüber eher grobschlächtig und nimmt Teetassen grundsätzlich mit der ganzen Hand? In unklaren Situationen muss ich die Szene weiter beobachten. Führt mein Gegenüber seine Hand zum Mund oder holt er nach hinten aus? Erst dann weiss ich, was passieren wird.

Dieses kurze Beispiel zeigt uns die gesamte Komplexität der Spiegelneuronen:

  1. Spiegelneurone spiegeln nicht einfach die Emotionen meines Gegenübers, sondern dessenMotorik. Erst durch die Verbindung meiner innerlich simulierten Motorik mit den entsprechenden Emotionen, zukünftigen Handlungen und Zielen erahne ich, was mein Gegenüber tun wird.
  2. Spiegelneurone sind erfahrungsabhängig. Sie sind abhängig davon, was ich persönlich für einen Erfahrungshintergrund habe. Wenn ich noch nie Tee aus einer Tasse mit Henkel getrunken habe, kann ich ein beobachtetes Verhalten nicht mental simulieren.
  3. Spiegelneurone sind erwartungsabhängig. Was wird mein Gegenüber normalerweise tun, wenn er so angezogen ist und sich so oder so verhält? Was wird er vermutlich an diesem Ort tun? Damit simulieren wir nicht nur das Verhalten anderer, sondern versetzen uns in die Lage anderer. Wir selbst werden zum vornehmen oder grobschlächtigen Teetrinker.

Auf eine Formel gebracht bedeutet dies:

  1. Wahrnehmen: Sie nehmen das Verhalten Ihre Gegenübers wahr.
  2. Vermuten: Sie überlegen, was Gegenüber wahrscheinlich im nächsten Moment tun wird.
  3. Bewerten: Ihre Spiegelneuronen geben Ihnen bei Ihrer Vermutung intuitiv recht. Wenn nicht, schauen Sie noch einmal genauer hin und stellen die zweitwahrscheinlichste Vermutung auf.

Literatur:

Christian Keysers: Unser empathisches Gehirn

Marco Iacoboni: Woher wir wissen, was andere denken und fühlen

Sympathie oder Täuschung: 7 Signale um sicher zu gehen

Ob Ihnen jemanden sympathisch erscheint oder nicht, sagt Ihnen i.d.R. Ihre Intuition nach wenigen Minuten. Doch manchmal werden wir auch manipuliert, z.B. wenn uns jemand anlächelt und es aber nicht so meint, uns berührt oder uns etwas schenkt, obwohl wir dies gar nicht wollen. Dies kann verwirrend wirken. Denn jemand, der uns etwas schenkt und dabei lächelt und uns sanft am Arm berührt ist doch eigentlich sympathisch, oder nicht?

Signal 1: Das Lächeln

Lächeln bzw. Freude gehört, laut Paul Ekman zu den sieben Grundemotionen. Überall auf der Welt wird dieses Signal verstanden und mit Wohlwollen und Vergnügen gleichgesetzt. Lächelt Sie ein Mensch herzlich an, dies erkennen Sie am breit nach oben gezogenen Mund und den verengten Augen inklusive den kleinen Lachmuskeln um die Augen herum, ist das Lächeln echt.

Doch Vorsicht! Wir neigen auch dazu, vorschnell einem falschen Lächeln Glauben zu schenken. Denn dadurch haben wir das Gefühl, dass alles in Ordnung wäre. Außerdem lassen sich Wut oder Enttäuschungen kaum unterdrücken, allerdings mit Hilfe eines künstlichen Lächelns maskieren.

Signal 2: Blickkontakt und Pupillenweite

Wichtig ist dabei die Frequenz und Dauer der Blicke. Dabei gilt: Unsichere Menschen tendieren dazu, immer wieder den Blickkontakt für einen kurzen Moment zu suchen, während dominante Menschen den Blickkontakt länger halten können. Zudem besagen Studien der Universität Oxford, dass ein langer Blickkontakt dann nicht als bedrohlich eingestuft wird, wenn er von einem Lächeln und einem freundlichen ‚Augengruß‘ begleitet wird. Unsere Pupillen vergrößern sich immer dann, wenn wir etwas näher ergründen wollen. Dies muss nicht automatisch für Sympathie oder Wohlwollen, sondern kann auch für Gier, Überraschung oder Angst stehen. Auch hier ist es wichtig, dass das Auge mehr Input bekommt. Weite Pupillen stehen aber definitiv nicht für Wut, Ekel, Verachtung oder Langeweile. Interessant ist in diesem Zusammenhang die folgende Erkenntnis: Blauäugige reagieren wesentlich stärker mit Weitungen der Pupillen, was insbesondere blauäugige Frauen grundsätzlich attraktiver macht.

Signal 3: Sanfte Stimme

Eine sanfte, weiche Stimme löst bei den meisten Menschen positive Gefühle, zumindest jedoch keine Ängste aus. Dies liegt daran, dass eine wütende, aufgeregte Stimme i.d.R. höher ist. Eine tiefere, ruhige Stimme signalisiert damit:“Von mir droht Dir keine Gefahr!“ Allerdings stehen tiefere Stimmen auch für Trauer. Vermutlich fühlen sich helfende Menschen damit noch mehr zu trauernden und leidenden Menschen hingezogen. Sollten Sie selbst sanfte Stimmen wenig attraktiv finden, so könnte es daran liegen, dass Sie ruhige, weiche Stimmen mit wenig Leistungsbereitschaft oder Trägheit assoziieren.

Signal 4: Körperliche Nähe und Körperkontakt

Die Intimzone in unserem Kulturkreis beträgt etwa eine Armlänge rund um den Körper herum. Kommt uns jemand zu nahe, bspw. beim Einkauf oder in der U-Bahn, fühlen wir uns schnell bedroht. Ein erstes Zeichen der Sympathie ist daher der Respekt unserer Intimzone. Ein Kollege, der diese Schwelle, v.a. bei Frauen, unerlaubt, gezielt und dauerhaft überschreitet, wird wohl kaum die goldene Sympathiekrone bekommen.

Auf der Schwelle dieser Zone wird ein an uns interessierter Mensch versuchen, in diese Zone langsam und respektvoll mit Hilfe einladender Gesten einzudringen, z.B. mit offenen Armen oder einem angedeuteten Vortrittlassen. Besteht die Erlaubnis, die Intimzone zu betreten, passiert dies v.a. in beruflichen Kontexten meist seitlich zueinander.

Als nächster Schritt folgt die Berührung. Auch hier gilt: Wer uns berühren darf, den finden wir sympathisch und umgekehrt. Allerdings wirken sich Berührungen geschlechtsspezifisch ganz unterschiedlich aus. Wenn bspw. eine Kellnerin einen Gast ‚rein zufällig‘ berührt, steigt anschließend das Trinkgeld. Bei Kellnern kann dies schnell nach hinten losgehen. Bei Verkäufern sieht die Sache schon wieder anders aus, da Verkäufer Kunden grundsätzlich, z.B. beim Händeschütteln, berühren. Allerdings macht es einen Unterschied, ob uns jemand mit beiden Händen fest umgreift oder umarmt, wie es Politiker so gerne tun („Wer würgt hier wen?“), oder ob uns jemand sanft, aber bestimmt die Hand drückt oder leicht auf die Schulter klopft.

Signal 5: Anpassung, Körperhaltung und Gesten

In der Körpersprache gibt es drei Grundhaltungen: Überspannung, Unterspannung und die goldene Mitte. Überspannte Menschen können dominant, wütend oder auch ängstlich sein, mindestens aber in dieser Situation angespannt, unruhig und evtl. überreizt. Wenn es sich um Wut handelt ist die Körperhaltung gekennzeichnet durch harte Gesten und einen angespannten, nach vorne gerichteten Oberkörper. Wenn es sich um Angst handelt hat die Körperhaltung etwas nervöses, die Gesten werden defensiver. Beide Typen werden kaum Sympathie für Sie empfinden, da sie entweder gegen Sie kämpfen oder vor Ihnen davonlaufen wollen. Die Unterspannung hingegen deutet auf Trägheit, Trauer oder Enttäuschung hin – ebenfalls keine gute Basis für Sympathie. Bleibt noch die goldene Mitte übrig, gekennzeichnet durch offene Arme und eine angemessene Körperspannung, was auf die Offenheit hindeutet, sich mit Ihnen intensiver auseinanderzusetzen. Doch auch Gesten können Offenheit und Lockerheit signalisieren.

All das hat auch mit einer gewissen Anpassung zu tun haben. Denn wenn sich andere an uns in Körperhaltung und Gesten anpassen merken wir, dass sie mit uns mitfühlen. Sie fühlen dann schließen implizit ähnlich wie wir. Doch auch hier gilt es vorsichtig zu sein: Denn benutzen genau dieses Spiegeln unserer Körperhaltung, um unsere Sympathie zu gewinnen, allerdings aus wenig altruistischen Gründen.

Und: Sympathie findet ebenso auf einer optischen Ebene statt, nämlich wenn uns jemand soziokulturell ähnlich sieht. Doch auch hier kann eine Anpassung stattfinden, die eher manipulativ statt echt gemeint ist.

Signal 6: Emotional-sprachlicher Inhalt und Respekt

Wichtig ist ferner, ob Ihr Gegenüber ein großes Interesse an Ihnen zeigt und dies auch durch Fragen, nicht nur fachlicher, sondern auch persönlicher Natur, z.B. zu Hobbys oder Ihrem Wohlbefinden, zum Ausdruck bringt. Ausreden lassen gehört hier ebenso zum guten Ton wie nicht sofort mit einer Gegenthese kontern.

Signal 7: Geschenke und Einladungen

Geschenke und Einladungen sind in Asien wichtige Rituale, anderen Gegenüber Wertschätzung zu zeigen, auch wenn dies bisweilen zu einem seelenlosen Ritual verkommt, worauf die zahlreichen japanischen Gebrauchte-Geschenke-Läden hinweisen. Auch bei uns heißt es: Geschenke erhalten die Freundschaft. Doch Vorsicht! Manche Geschenke sollen eine Bindung aufbauen, die Ihnen mehr schadet als nutzt. Denn beschenkt werden heißt auch: Ich sollte etwas zurückgeben, um nicht als Schmarotzer dazustehen oder mein Gegenüber zu beleidigen. Vor diesem Hintergrund wird das Schenken von Sekten oder Verkäufern mit Hilfe von kleinen Bibeln, Blumen und USB-Sticks oftmals ausgenutzt, indem es unser schlechtes Gewissen antriggert. Daher gilt: Jemand der etwas schenkt, sollte dies ohne einen Hintergedanken tun, um die gegenseitige Bindung zu vertiefen.

Menschenkenntnis und emotionale Kompetenz in der Führung

Wollen Sie Ihre Mitarbeiter überzeugen, zum Beispiel im Rahmen eines Veränderungsprojekts, reicht es nicht aus, mit Argumenten zu jonglieren. Auch Theorien wie beispielsweise das DISG oder die Big 5 helfen nur solange, bis wir auf eine weitere Theorie stoßen, die der ersten Theorie widerspricht. Theorien oder diagnostische Modelle sind lediglich Fenster, durch das wir in einen Menschen hineinblicken können. Wir brauchen sie, um überhaupt einen Einblick zu bekommen. Es ist jedoch nur ein Blick, während andere Theorien andere Blicke eröffnen. Daher sollten wir Theorien, so weit verbreitet sie auch sind („Schau her, der ist bestimmt ein Blauer!“), nur als Orientierung nutzen.

Hinter den Theorien stehen tiefere Motive der Stimulanz, Gestaltung oder Stabilität, die sich im Verbalen und Nonverbalen der Mitarbeiter widerspiegeln. Mitarbeiter neurobiologisch zu verstehen, heißt, sie als Individuum ernst zu nehmen und anzusprechen, da Individuen viel komplexer sind als Theorien.

Als Basis einer emotionalen Kompetenz im Umgang mit Mitarbeitern sind Ihre Intuition, Selbstwahrnehmung und Empathie als Soft Skills ebenso wichtig wie das Erkennen emotionaler Anzeichen in Mimik, Körpersprache und Stimme als „Hard“ Skills. Durch eine gute Menschenkenntnis erkennen Sie aufgrund unbewusster Äußerungen schneller die Bedenken Ihrer Mitarbeiter, was dahinter steht und können so gezielt darauf eingehen. Konflikte werden elegant bereits im Anfangsstadium pariert. Und bestenfalls ergeben sich durch den Einsatz Ihrer neu erworbenen emotionalen Kompetenzen intensivere emotionale Bindungen.

Körpersprache und Mimiken lesen

„Ich bin enttäuscht. Die Beförderung hätte mir zugestanden.“

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Eine emotional kompetente Wahrnehmung hilft uns dabei, Mitmenschen, Kunden oder Mitarbeiter zu verstehen. Eine solche Art der Menschenkenntnis fußt weniger auf statischem physiognomischem Wissen, sondern auf dem dynamischen Wechselspiel zwischen der eigenen Intuition (Stichwort Spiegelneurone) und der Wahrnehmung von Mimiken, Körperhaltungen und Gesten.

Intuition

„Das kann nicht Ihr Ernst sein!“

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Verhandlungen, unzufriedene Kunden und dazu noch die eigene Unsicherheit. In vielerlei Situationen ist es enorm wichtig, schnell und intuitiv zu erkennen, was ein Kunde (Kollege, Klient, Patient oder gar die eigene Frau) gerade denkt oder fühlt. Wenn Sie dies auch nur im Ansatz bemerken und ansprechen, bauen Sie eine Bindung zu Ihren Mitmenschen auf. Eine gute Bindung bzw. Beziehung ist der wichtigste Baustein für einen weiteren positiven Gesprächsverlauf. Zudem gibt es häufig kritische Momente, in denen Gespräche kippen können. Auf solche Momente angemessen zu reagieren ist wichtig, um ein Gespräch am laufen zu halten oder Schlimmeres zu verhindern.

Emotionen lesen, Lügen erkennen, emotional kompetent (re)agieren

„Das passt mir gar nicht!“

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In meinen Trainings lernen Sie, Zeichen in Mimik, Körpersprache und Stimme zu deuten, um zu erkennen, was Ihr Gegenüber gerade empfindet. Diese Erkenntnisse werden in meinen Seminaren direkt mit Hilfe intuitiver und gesprächstechnischer Methoden in die Praxis umgesetzt, um Mitmenschen besser zu verstehen und damit nachhaltig Ihre Menschenkenntnis zu verbessern. Um die Gefühle von Kunden oder Kollegen zu erkennen gibt es zwei Zugänge: einen intuitiven und einen wissenschaftlichen. Der intuitive kann uns täuschen, während der wissenschaftliche oft zu langsam ist bzw. einiges an Erfahrung und Übung benötigt. Ein gemeinsames Zusammenspiel dieser beiden Methoden ist daher ideal, um die jeweiligen Vorteile zu nutzen und die Nachteile zu begrenzen. Meine Seminare zum Thema Menschenkenntnis vermitteln Ihnen das nötige Wissen, Emotionen gezielt zu erkennen, gehen jedoch auch auf die Kompetenz ein, Gefühle intuitiv zu erspüren, um einen Blick hinter die Fassade Ihrer Mitmenschen zu erhaschen und so an Ihrer Menschenkenntnis zu arbeiten. Sinn und Zweck des emotionalen Erkennens ist die Erhöhung der eigenen emotionalen Kompetenz in Konfliktfällen sowie die Erhöhung der Bindung von Kunden oder Kollegen.

Wahrnehmungsbrillen

Dazu ist es hilfreich, sich ergänzend mit Motivations- und Persönlichkeitstheorien als Wahrnehmungs- und Interaktionsbrillen zu beschäftigen:

  • Neurobiologische Motivlandkarten zeigen uns, welche Motive, Bedürfnisse und Interessen hinter Emotionen und Handlungen stehen.
  • Die Big Five der Persönlichkeit zeigen uns die spezifischen Eigenarten von Menschen und weisen uns auf Konfliktpotentiale hin.
  • Das Enneagramm zeigt uns verschiedene Verhaltensweisen (machen, sich kümmern, kreativ sein, leiden, forschen, kämpfen, optimistisch sein, entscheiden, gelassen bleiben) von Menschen und worin Konfliktpotentiale und Gemeinsamkeiten liegen.
  • Mit Übungen aus dem Improtheater (Hoch und Tief-Status, 4 Elemente) und der Transaktionsanalyse (Dramadreieck) werden Beziehungs-Dynamiken anschaulich greif- und erfahrbar.

Mediativ, Provokant, Agil mit einer prise Neuro

Mit mediativem Führen Veränderungsprozesse begleiten

Führungskräfte stehen heutzutage zwischen allen Stühlen. Von der einen Seite wird der Druck durch Kunden und den globalen Konkurrenzkampf über die arbeitsüberlasteten und ungeduldigen Mitarbeiter an sie herangetragen. Von der anderen Seite stoßen sie auf Systemstrukturen, die sich oftmals nicht so schnell verändern können, wie es wünschenswert und notwendig wäre. Führungskräfte befinden sich damit automatisch in einer vermittelnden, mediativen Rolle im System.

Der mediative Führungsansatz (Seminar-Agenda) bündelt die zentralen Elemente achtsamer, agiler, provokanter und neurobiologischer Führungsansätze zu einem umfassenden Gesamtkonzept. In Zeiten großer Veränderungen sind sowohl klare, kraftvolle Haltungen nötig, als auch die Achtsamkeit, mit Ruhe und Geduld zum passenden Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen zu treffen, der Humor, in Krisenzeiten die Mitarbeiter bei Laune zu halten und die richtigen Worte zu finden, die Fähigkeit, Informationen gezielt durch die Organisation zu steuern, Teams gleichzeitig stabil und agil aufzustellen sowie langfristig Mitarbeiter und Teams mit Hilfe mediativer Haltungen und gezielt eingesetzter Moderationstools zu mehr Verantwortung und Selbstmanagement anzuleiten.

Einen Einstieg in das Kapitel Mediative Führung finden Sie hier: Die Führungskraft als mediativer Moderator

Wollen Sie tiefer einsteigen: Buch und/oder Kurs zum Thema „Die Führungskraft als Mediator

Provokantes Führen: Komplexitätsreduktion beginnt und endet mit Beziehungsarbeit!

In meinen Führungstrainings lerne ich eine Vielzahl an Führungskräften kennen, die eine Sehnsucht nach einfachen Führungsprinzipien und -stilen haben. Einfach im Sinne von: Direkt, achtsam, authentisch, mutig, offensiv, ehrlich, menschlich, humorvoll und lebendig. In einigen dieser (nicht nur) jungen Führungskräfte blitzt auch ein provokanter Schalk in den Augen auf. Ohne Handbremse und Betriebsrat im Hinterkopf. Diese Sehnsucht brachte mich auf das Konzept „Provokante Führung“, das ich in meinem Buch (externer Link) „Provokantes Führen – Wie Sie Ihre Mitarbeiter aus der Reserve locken“ beschreibe, seit Januar 2019 in der zweiten, aktualisierten Fassung. Humorvoll zu führen ist sozusagen die Championsleague unter den Führungstrainings.

Weg mit zu vielen Gesprächsregeln – her mit der Ehrlichkeit!

Dieses Konzept eines authentischen Beziehungsmanagements betrachte ich als zentralen Kern agiler Führung. Wir wurden in den letzten 30 Jahren mit Gesprächsregeln, Dos, Donts und Überpsychologisierung so überfrachtet, dass kaum noch jemand weiß, was er wie sagen sollte oder darf. Weg damit! Viel wichtiger als ‚Was ich sage‘ ist ‚Wie ich es sage‘. Wer machte nicht schon die Erfahrung einer toxischen Ich-Botschaft nach Lehrbuch, während ein herzliches „Du Idiot“ äußerst liebevoll wirken kann?

Digitalisierung und Agilität als Treiber

Je virtueller wir werden, desto bewusster, klarer, direkter und menschlicher sollten wir die Beziehungen zu unseren Mitarbeitern pflegen, um eine Resilienz-Pufferzone für Krisen und Unklarheiten aufzubauen. Nicht umsonst kommt kaum eine Veranstaltung zum Thema Digitalisierung und Agilität ohne das Wörtchen Menschlichkeit aus.

Konzepte zur Vereinbarung von Agilität, Digitalisierung und Menschlichkeit in Teams und Organisationen, insbesondere für agilitätsferne Unternehmen, finden Sie in meinem Buch „New Work – Menschlich – demokratisch – agil“ (externer Link).

60% der Führungsarbeit betrifft Konflikte

Zur Provokation gehört dazu, Streit nicht nur in Kauf zu nehmen, sondern aktiv für Klärungen einzusetzen. Die übliche Lesart von Streit lautet: Ich habe recht und du nicht. Ich bestimme, du hast zu gehorchen. Wenn Führungskräfte in Mitarbeiterjahres(krampf)gesprächen Ziele vorgeben, die der Mitarbeiter umzusetzen hat, auch wenn er anderer Meinung ist, ist dies ein Zeichen für einen herkömmlichen Streit. Diese traditionellen Kämpfe machen nicht nur krank, sondern führen auch zum berühmten „Wie gewonnen, so zerronnen“, sobald der Mitarbeiter das Büro seiner Führungskraft verlässt.

Klärungen statt Sand im Getriebe

Dabei könnte streiten so produktiv sein, wenn sich die Beteiligten für etwas einsetzen, das ihnen wichtig ist. Ich investiere Zeit und Energie in ein Projekt, das mir etwas bedeutet. Ich setze mich ehrlich mit anderen Sichtweisen auseinander, ohne Maske, ohne Visier. Ich gehe in Widerstand, sollte mein Gegenüber aus meiner Sicht einen falschen Weg einschlagen. Ich erfreue mich an der lebendigen Auseinandersetzung mit anderen Meinungen und Werten. Verbunden mit der Vision, dass am Ende nicht der hierarchisch höher Stehende gewinnt, sondern die beste Idee, die von allen gemeinsam umgesetzt wird.

Streit hält uns lebendig – Kooperationen machen uns erfolgreich

Jeder hat berechtigte Ziele und Ansichten. Erkenntnisse werden miteinander abgeglichen, um am Ende zu einem bestmöglichen Ergebnis für sich, für das Team und die Organisation zu kommen. Letztlich gilt: Was der Organisation zugute kommt, kommt auch mir zugute, erhält meinen Arbeitsplatz und zahlt mein Gehalt.

Neuroleadership

Ergänzt werden meine Konzepte Provokantes Führen und Agiles Führen (siehe auch Vortrag Agiles Führen) durch Erkenntnisse aus dem Neuroleadership.

All diese Konzepte verfolgen das Ziel, stabiler und flexibler mit Komplexität und „besonderen“ Mitarbeitern umzugehen. Dazu braucht es die Selbststeuerungskompetenz der Mitarbeiter, und dazu wiederum ein transparent-authentisches Beziehungsmanagement mit demokratischen Befugnissen und Vertrauen auf beiden Seiten.

Sind Sie bereit für einen Paradigmen-Wechsel jenseits sozialer Masken und Erwünschtheit?