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Die sieben Todsünden im Büroalltag

Hintergründe und Umgang mit unterschiedlichen Nervensägen (immer liebevoll, immer wertschätzend) beschrieb ich ausgiebig andernorts.

Um die Eigenheiten der Menschen zu verstehen, die uns nerven, ist es jedoch oft hilfreich, sich an bereits vorhandenen Systemen zu orientieren. Ein solches System zur Kategorisierung sind die sieben Todsünden, die sich erstaunlich leicht auf den Büroalltag übertragen lassen:

1. Die Eitelkeit: So gut wie ich kennt sich hier niemand aus

Herabgestiegen vom Elfenbeinturm wissender Einsamkeit sind Besserwisser stolz darauf, was sie anderen voraus haben und prahlen gerne mit ihrem Wissen – auch wenn es sich dabei im Informationen handelt, die niemand braucht.

Im Gegensatz zum Geiz gleicht das Teilen und Verwerten dieses Wissens jedoch dem Ritterschlag des Besserwissers.

2. Der Geiz: Von dem, was ich alles habe, weiß und kann, gebe ich niemandem etwas ab.

Angeber genießen es zu prahlen. Wie in einem Schaulaufen geht es jedoch nicht darum, einen Austausch anzuregen, sondern nur darum ‚Einzigartigkeit und Schönheit‘ zu präsentieren, um andere neidisch zu machen.

Was ist jedoch ein Gockel wert, wenn er seine Hennen nicht mehr bezirzen kann?

3. Die Genusssucht: Alles ist gut. Wir haben uns alle lieb.

Harmoniker ahlen sich in Beziehungen. Dabei stört der kleinste Funke an Komplikation. In einer watteweichen Beziehungsgestaltung darf es deshalb gar nicht erst zu Irritationen kommen. Ein Liter Sahne darüber und kräftig durchgezuckert. Passt doch alles, oder?

Echte Begegnungen sind jedoch keine unbenutzten, ungelesenen Bücher. Echte Begegnungen sind Bücher, die immer wieder aufgeschlagen und gelesen werden, mit Notizen am Rand, mit abgeschlagenen Kanten und Kaffeeflecken.

4. Der Neid: Das hast du nicht verdient. Das würde ich mir niemals gönnen.

Hinterlistige und Scheinheilige spielen gerne die Empörten und wedeln mit moralischen Bankrotterklärungen. Durchaus möglich, dass dies auf der politischen Bühne das ein oder andere mal schon beobachtet wurde.

Sobald sich der Neid die eigenen Schattenanteile, die inneren Wünsche, die wir uns nicht erlauben, bewusst macht, muss er sich nicht mehr gegenüber anderen als moralische Instanz aufspielen.

5. Die Maßlosigkeit: Ohne mich läuft hier gar nichts.

Helfer im Superman (-woman, -girl) -Kostüm fühlen sich erst richtig wohl, wenn sie anderen (maßlos) unter die Arme greifen können (v.a. in der Sommerzeit ein schlimmes Bild). Ob die Geholfenen das wollen (siehe Hancock), steht auf einem anderen Blatt.

Folglich gilt durch Rückmeldeprozesse zu klären, wo die Grenzen der maßlosen Hilfe liegen.

6. Die Trägheit: Das hab ich schon (alles!) versucht. Das klappt sowieso nicht.

Nörgler und Jammerer schieben systemische oder persönliche Unmöglichkeiten vor, um sich ja nicht verändern zu müssen. Jeder Schritt aus dem Komfortzonenkreis scheint mit einem „Autsch“ gekoppelt zu sein. Wie schön wäre unser Dasein, würden wir ein Leben lang „in den Grenzen“ bleiben dürfen! Doch als Gott damals (vor lauter Zorn!) auf die Idee kam, die Grenzen des Paradieses aufzulösen, wurden wir Menschen gezwungen, uns unseren eigenen Weg zu suchen.

Worin also besteht der eigenverantwortliche Weg?

7. Die Wut: Ihr habt alle keine Ahnung! Wir machen das so, wie ich will!

Der zornige Choleriker bestimmt gerne gottgleich, wo es langgeht. Wenigstens übernimmt der damit eine Verantwortung, die der Trägheit abgeht. Leider sind Diskussionen und Verhandlungen mit Cholerikern aufreibend bis zwecklos.

Das einzige, was zu helfen scheint, ist respektvoll in den Ring zu steigen, um dem Choleriker zu zeigen, dass andere ebenso Verantwortung übernehmen, oder darauf zu warten, bis sich der Rauch des Vulkans wieder verzogen hat.

Das letzte Gefecht

Der Kampf der Kulturen

Ich komme mir vor wie in einem zweitklassigen Stephen King Film. Die Mächte des absolut Bösen kämpfen gegen das absolut Gute. Der hübsche und rhetorisch begabte Jüngling Macron kämpft gegen das mit allen alternativen Wassern gewaschene Schlachtroß Le Pen. Entkernt von moderaten Kräften treffen zwei Antipoden, wie so oft in letzter Zeit, aufeinander und wollen beide auf ihre Weise die Welt retten. Steuern wir mit großen Schritten auf das Armageddon zu? Auf das letzte Gefecht?

Die Urprinzipien des Lebens

Dahinter stehen tatsächlich die Urkräfte des menschlichen Lebens. Das urmännliche Streben nach Freiheit und das urweibliche Prinzip der Begrenzung derselben:“Heute kommst du früher nach Hause! Es war gestern schon so spät! Und trink nicht so viel!“ Mann wird nicht jünger. Die Erde auch nicht. Und bevor jemand die Genderkeule schwingt: In den USA hat der Rollentausch sauber funktioniert. Trump spielt die weibliche Mama des „Genug ist genug!“ mehr als perfekt. Als narzistische Diva bereitet ihm dies offensichtlich keine Probleme. Vielleicht erreicht er damit ungewollt mehr für die Frauenbewegung als wir alle glauben.

Politik ist wie Erziehung

Könnte es sein, dass viele Wähler tatsächlich denken, sie würden als Statisten in einem B-Streifen mitspielen? Wen sollte es kümmern, wenn die Politik kaum Veränderung verspricht, da die Strippen ohnehin andere ziehen? Am Beispiel Trump zeigt sich allerdings, dass Politik dem zentralen Prinzip der Erziehung folgt: Gute Erziehung ist unsichtbar. Wenn du alles richtig machst, bemerkt das keine Sau. Die Franken sagen: Bassd scho! Mehr Lob wird es nicht geben. Fehler jedoch können schnell drastische Folgen haben. Goodbye Statistenrolle!

Das letzte Gefecht

Wo also soll es hingehen nach dem letzten Gefecht? Wollen wir zurück in eine Welt der Herzogtümer, in der jeder Herrscher „L’etat c’est moi!“ ruft und jedes Land seine eigenen Gesetze erlässt? Eine Welt der Sicherheit, solange die eigenen Grenzen nicht verlassen werden. Der Austausch zwischen den Ländern und Menschen verschiedenen Nationen sowieso ist unerwünscht. Es sei denn zwischen guten Ausländern. Nur: Wer beurteilt das? Und woran macht er das fest? Oder wollen wir eine Welt der Freiheit, des Freihandels und der Umweltzerstörung? Frei für all jene, die gebildet genug sind und es sich leisten können.

Im Guten glitzerte immer schon das Böse sowie im Bösen das Gute. Solange wir jedoch das Gute im anderen nicht sehen (wollen), wird sich der Kampf der Kulturen fortsetzen, bis hin zu einem Armageddon, dass sich wenig heroisch und filmreif, sondern ganz banal als Spaltung unserer Gesellschaft zwischen uns schleicht.

Die Furcht vor der Freiheit und die Angst vor dem Anhalten

Erich Fromm beschrieb 1941 die Furcht vor der Freiheit als Urgrund des Nationalsozialismus: Warum in der Ferne schweifen, wenn die Heimat liegt so nah? Nur blöd, wenn einem die Heimat dann doch zu eng wird. 76 Jahre später pflanzt sich der Virus der Furcht medial wie ein Lauffeuer fort und wird kongenial ergänzt durch seinen Bruder, die Furcht vor dem Anhalten, dem Begrenzen, dem Einfachen.

Wenn wir nicht endlich beginnen, die propagierten Freiismen zu begrenzen und uns selbst von den Zwängen des „Immer mehr“ durch die Freiheit der Selbstbeschränkung befreien, wird uns unsere Diversität alsbald politisch um die Ohren fetzen. Die Revolution fängt niemals bei denen da oben an, sondern immer bei uns da unten. Die Revolution fängt damit an, sich selbst die Frage zu stellen, wie viel Freiheit ich wirklich brauche: Reisen in ferne Länder? Um was zu tun? Etwas zu entdecken, dass ich auch vor Ort entdecken könnte? Am Ende sich selbst? Ach was! Erdbeeren im Winter? Aber die schmecken doch so gut! Den billigsten Stromanbieter? Ich muss schließlich auch schauen, wo ich bleibe.

Und wie viel Sicherheit brauche ich wirklich? Mein Helm, mein Gurt, mein Ersatz-Smartphone. Wie wäre es mit: Augen auf und ohne GPS durch den gefährlichen Großstadtdschungel! Wie wäre es damit, sich planlos, aber respektvoll auf das nächste Gespräch einzulassen?

Das Amfortas-Syndrom

Als Parzifal Amfortas am Krankenbett besuchte, kann ihm dieser sein Reich nicht überlassen, weil Parzifal sich nicht traut, die richtige Frage zu stellen. Das Reich muss somit unregiert vor sich hindümpeln. Erst ein Jahr später schafft er es und stellt die Frage: Was schmerzet dich.

Ich glaube, wie sind alle ein wenig krank, blind, sicherheits- und freiheitsvernarrt und trauen uns nicht, dorthin zu gehen, wo es wirklich schmerzhaft wäre. Wir trauen uns nicht, einzugestehen, wovor wir selber am meisten Angst haben und zu fragen, was unser Gegenüber wirklich bewegt. Doch wovor fürchten wir uns, wenn wir die wesentlichen Fragen stellen?

Vielleicht vor der eigenen, schmerzhaften Ehrlichkeit.

Sozialphobie

Auf der Beliebtheitsskala der meisten Menschen steht der Montagmorgen nicht unbedingt ganz oben. Außer man hat Kinder, schnappt sich seine „Endlich Montag“-Tasse und freut sich, hinter seinem Computer verschwinden zu dürfen, dem Soziophobiker-Instrument schlechthin. Die Welt des Internets ist wie geschaffen für Misanthropen.

Doch womit hat das zu tun? Ist es die mangelnde Selbstbestimmung? Am Wochenende kann ich tun und lassen, was ich will. Diese Freiheit ist am Montagmorgen vorbei. Jetzt werde ich wieder gezwungen, mich auf das Fremde, Unbestimmte einzulassen?

Wenn ich als alter Sozialphobiker in meinem Beruf viel unter Menschen bin, fällt es mir leichter, dem am Abend noch eins obenauf zu setzen. Die Maschine ist geschmiert und läuft. Zwischendrin genieße ich meine Schreib-Tage zur Erholung von unwägbarem Menschenaustausch. Bücher, Artikel, Rechnungen, Skripte. Der Modus, in dem geschrieben wird, zeichnet sich durch ein gewisses Maß an Sozialphobie aus. Die Geschehnisse der Welt sind inspirierend. Wenn ich mich jedoch zuviel ablenken lasse, kommt kein neues Buch zustande. Ereignisse wollen reflektiert, fokussiert und konzentriert werden. Am liebsten, aaaah, mit Hilfe klassischer Klavierkonzerte von Beethoven oder Liszt.

Wie fühlt sich wohl ein Arbeitsloser? Keine Arbeit und wenig Geld heisst wenig Kontakte zu anderen Menschen. Kon-Takte jedoch lassen nicht planen. Hier können wir nur Mit-Schwingen. Wer sein Leben zu 100% durchplanen möchte, sollte zuhause bleiben, am besten im Bett. Sobald ich nach draußen gehe, bleibt das Wagnis, jemandem zu begegnen. Ich könnte mir Scheuklappen anziehen. Das würde helfen. Kontakte bleiben wackelig.

Schon der vermeintlich einfache Kontakt mit der Bäckersfrau ist komplex: Wird sie verstehen, was ich will? Was soll ich sagen, wenn Sie mir einen guten Tag wünscht? Was will sie von mir? Soll ich ehrlich antworten? Oder höflich? Diplomatisch?

Auszug aus einer meiner Lesungen

Aufgrund meiner Unsicherheit in der Kommunikation fing ich an, mir Sprüche anzueignen, die … meistens passen. Ich wusste nie, was ich entgegnen soll, wenn die Bäckersfrau sagte: Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag. Früher überlegte ich … 21, 22: Was sagst du jetzt darauf?

„Einen schönen Tag noch.“

„Was wollen Sie von mir hören?“

Ich hab es ausprobiert. Schlechte Idee. Nicht machen.

Seitdem ich darüber nachdenke, verstehe ich diesen Ghetto-Slang viel besser: Ey, was willst du von mir? heisst in Wirklichkeit: Ich bin unsicher und weiß nicht, was du von mir erwartest. Bitte hilf mir.

Es ist unfair. Die Verkäuferinnen besitzen einen Feldvorteil. Ich befinde mich auf ihrem Kampfgebiet. Ein Herumgestottere war das früher. Bis ich auf die Idee kam von „Ebenso“. Früher hatte ich oft solche Ja-Momente. Ich kaufte ein, der Mann an der Scannerkasse wünschte mir ein schönes Wochenende. Und ich sagte: Ja, Ja Ja, Ja Ja Ja. Als ich „Ebenso“ für mich entdeckte, ging ein Raunen durch meinen Körper. „Ebenso“ machte mich zu einem soziablen Element der Gesellschaft. „Ebenso“ passt fast immer …

Neulich im Hotel. Der Portier laberte mich in Trance: Telefon, Internetzugang, Minibar, Öffnungszeiten der Sauna, Frühstückszeiten, Masseusen, Pros…tituierte? Im Fichtelgebirge? 3. Stock, Gang runter, dann links, digitaler Schlüssel. Ich nicke, nicke, nicke. Der Pfortenmann kam zum Ende: Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt bei uns. Ich: Ebenso … Verlegenes kleinkindliches Lächeln. Jetzt aber flugs aufs Zimmer! Am besten nur noch telefonieren.

Dieser digitale Schlüssel. Die digitale Revolution vergaß mich mitzunehmen. Als ich eine Minute später die Tür ins Schloß fallen ließ, befand ich mich in einem Raum, der nach Licht hungerte. Wenigstens war ich auf der richtigen Seite der Tür, ich stand auch schon ohne Schlüssel auf der falschen Seite, in Unterhosen, während der einzige Weg zu einem Schlüsselmeister durch die Gaststätte des Hotels führte, das war allerdings am Bodensee. Anderes Hotel, andere Geschichte. Verzweifelt suchte ich nach einem Lichtschalter. Als ich diesen nach zweieinhalb gefühlten Schienbeinbrüchen fand, funktionierte der Schalter nicht. Können die nicht dafür sorgen, dass der Strom funktioniert? Ich rief die Pforte an. Wenigstens funktionierte das Telefon.

Obacht! Wie ein kleines HB-Männchen durch das Telefonkabel zu explodieren, wenn die Antwort lautet: Sie müssen Ihre Karte neben der Zimmertür in eine Wandtasche stecken, damit das Licht angeht, ist ziemlich peinlich. Dass ich das Telefon benutzte, ersparte mir wenigstens die Schmach, die mit recht verdrehten Augen des Pförtners zu sehen: Was für ein Idiot! Erst ‚ebenso‘ und jetzt das!

Ich steckte die Karte in die vorgesehene Vorrichtung und ein Gefühl von Weihnachten mit eingebautem Fernsehaquarium breitete sich aus. Ein vollverglaster Badetempel in grünem Lichtlametta fraß sich in die Zimmerlandschaft. Könnte ich mich klonen, hätte ich Spass daran gehabt, mir von der Toilette aus zuzuwinken.

Nach dieser digitalen Lektion erinnerte ich mich wieder an meinen Faux-pas von vorhin:

Ich brauchte dringend eine Erweiterung meines Sprachrepertoires. Was soll ich erwidern, wenn es persönlicher wird? Wenn jemand zu mir sagt: Grüße an die Frau Gemahlin. Ich kam auf die Idee, mir ein „Du auch“ anzueignen, den emotionaleren Verwandten von Ebenso. Das Dumme ist, dass sich mit einer wiederholten Nutzung Muster in meinem Gehirn einfurchen, die später auch in ungeeigneten Situationen abgerufen werden. Es gibt Szenen, in denen „Du auch“ im Bereich des Suboptimalen anzusiedeln ist. Du kaufst dir eine Fahrkarte an einem Bahnschalter und der Mann hinter dem Schalter sagt: Gute Fahrt. Ihnen auch! Ebenso!

Du kaufst dir ein Kinoticket und die Dame hinter dem Tresen sagt: Viel Spaß! Ihnen auch! Du bestellst einen Schweinebraten im Restaurant. Die Bedienung sagt: Guten Appetit! Ebenso! Suboptimal. Neulich war im Krankhaus. Auch bei Nachtschwestern als Reaktion auf „Schlafen Sie gut“, lieber stöhnen und einen totkranken Mann markieren, kurz vor dem Exitus. Das sollte uns Männern nicht besonders schwer fallen.

Nach langem Grübeln bin ich darauf gekommen, zusätzlich zu „Ja“, „Du auch“, „Sie auch“ und „Ebenso“ ein „Danke“ hinzuzunehmen. Damit komme ich fast reibungslos durch die verbale Welt. Ich darf meine Kommunikationsretter nur nicht verwechseln.

Auszug Ende

Globalisierung ist nicht mehr als die Potentierung eines Zustandes, den wir alle kennen. An manchen Tagen hast du einfach keine Lust auf das Fremde. Zum Glück sind es nur manche Tage. Und zum Glück werden im Umgang mit dem Fremden unsere schlimmen Vorsehungen meistens enttäuscht.

Nachtrag: Ein guter Freund von mir behauptet, ich wäre gar kein Sozialphobiker, sondern nur ein Sozialfastidiker. Ein schöner Begriff, der leider aufgrund seiner präfaktischen Existenz von keiner Suchmaschine gefunden wird.

 

It was just a joke

Neulich waren wir im Kino, haben gelacht, gelitten und waren peinlich berührt. Wir schauten uns Toni Erdmann an, was mich dazu veranlasste, mich tiefer mit dem Thema „Wir verstehen uns nicht (mehr)“ zu beschäftigen.

Unterschiedliche Welten, unterschiedliche Regeln

Wir leben in unterschiedlichen Welten mit unterschiedlichen Regeln. Diese Welten gleichen einem Spielfeld und dem dazugehörigen Spiel. So wie ein Fußballspiel nur durch die Begrenzung des Spielfelds und klare Regeln funktioniert, läuft das Kommunizieren in diesen Welten auch nur mit bewussten und unbewussten Regeln reibungsfrei ab, sofern die Regeln von allen geachtet werden.

Ein Prinzip jeden Spiels ist die Reduzierung möglicher Handlungsakte. Dies scheint auf den ersten Blick ein Interagieren komplizierter zu machen, erhöht jedoch auf den zweiten Blick den Reiz am Spiel ansich. Man stelle ich vor, wir würden Packman spielen, ohne Gegner, ohne Pillen, die einen schneller rennen lassen, ohne Labyrinthe. Man stelle sich vor, Pacman bestünde aus einem Männchen, dass auf einer geraden Linie Punkte einsammelt, ohne jemals einem Gegner zu begegnen. Wie spannend!

Neben der Ermöglichung einer Interaktion überhaupt, machen Regeln Spiele prickelnder, indem sie die Spreu vom Weizen trennen: Wer es schafft, sich an die Regeln zu halten und dennoch gewinnt, ist ein toller Hecht – eine Variante des Handicap-Prinzips.

Nebenbei: In einem Spiel zu betrügen – auch zu lügen – ist letztlich ein Zeichen, die Regeln des Spiels anzuerkennen. Dabei stellt sich die Frage, wer oder was schwerer zu akzeptieren ist:

  • Jemand, der die Regeln anerkennt, sich jedoch machtvoll darüber hinweg setzt, als gelten sie für alle anderen, nicht jedoch für sie oder ihn?

  • Oder ein Spielverderber, der sich gar nicht erst auf die Regeln einlässt? Karneval ist ja auch eine saublöde, kindische Veranstaltung!

Vor Gericht wird deutlich: Ein Betrüger, der seine Fehler reuevoll eingesteht, kommt in einem Geschworenengericht deutlich besser weg, als ein uneinsichtiger Betrüger.Zu betrügen ist in Ordnung, wenn du dennoch an die Regeln des gemeinsamen Spiels glaubst.

Die Mühen eines Schmetterlings

Übertragen auf unsere Welten stelle man sich vor, wir würden morgens aufstehen, Cafe und Toast würden stets perfekt gelingen – die Industrie arbeitet daran – Chefin und Kolleginnen wären immer gut gelaunt, es gäbe keine Gerüchte, keine Probleme, keine Kämpfe. Huxley würde sagen: Eine schöne neue Welt!

Ein Bild: Wer den Cocon eines späteren Schmetterlings findet, mag in die Versuchung kommen, dem sich abmühenden eingepuppten Ding zu helfen, sich vor-zeitig aus seinem natürlichen Gefängnis zu befreien. Wer dies jedoch tut, verurteilt den Schmetterling zum Tode. Er beraubt ihn der Fähigkeit, sich Muskeln für später anzutrainieren. Der Cocon fungiert wie ein muskelbepackter Türwächter vor einer In-Diskothek in Schwabing: „Du kommst hier nicht rein! Solange, bis die Frisur stimmt.“

Der Übergang von der einen in die andere Welt ist bisweilen schmerzhaft, zumindest verbunden mit Mühen und Strapazen.

Kinder- und Erwachsenenwelten

Die Kinderwelt gibt vor, nicht voraus denken zu müssen – auch nicht zurück – da sie sonst stetig an die Konsequenzen des eigenen Handelns denken müsste, was ein Tätig Werden und Ausprobieren neuen Repertoires erschweren, gar unmöglich machen würde. Damit geht jedoch auch einher, dass Kinder zu Beginn wenig bis keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen dürfen. Denn Verantwortung hieße im schlimmsten aller Fälle ein schlechtes Gewissen für eine Tat inklusive negativer Konsequenzen für andere, letztlich auch für sich selbst. Die Welt der Eltern jedoch ist gerade geprägt durch die Erfahrung, Verantwortung für das eigene Tun und und das Tun anderer zu übernehmen: Eltern haften für ihre Kinder!

Werden Kinder älter, übernehmen sie Erfahrung für Erfahrung die Sichtweise von Ältern. Sie lernen, dass alles, was wir tun Konsequenzen hat. Tapfen sie in den Fußstapfen ihrer Eltern, übernehmen sie deren Sichtweisen auf die Welt. Sie übernehmen die bewussten und v.a. unbewussten Regeln des Spiels auf dessen Spielfeld die Eltern sich bewegen.

Suchen Kinder sich andere Spielfelder, um sich abzugrenzen, spielen sie folglich nach anderen Regeln. Die Regeln können sich jedoch so stark unterscheiden, dass eine Kommunikation kaum noch möglich erscheint, da diese Regeln alles durchdringen:

Die Sprache, persönliche Ziele, Werte, Wahrnehmungen, Handlungen.

Der Culture-Clash in Toni Erdmann

Der Film Toni Erdmann macht dies deutlich. Vater und Tochter leben in unterschiedlichen Welten mit unterschiedlichen Zielen und Werten. Er, ein Lehrer und Sozialromantiker, wie gut, dass 68-Klischees immer noch greifen, versucht die kleine Welt um ihn herum mit Witzen am Leben zu halten. Bei aller Peinlichkeit hat dieser Umgang mit seinem (Rest-) Leben auch etwas Spielerisch-Kämpferisches. Wie eine Figur aus einem Fassbinder-Film lehnt er sich auf gegen die Tristesse eines kleinstädtischen Alltags. Das Lehrerdasein, die Besuche bei der Mutter, der Hund geht seinem Ende entgegen, ein unmotivierter Klavierschüler und ab und an ein Kaffeekränzchen mit Verwandten. 1970 ließen Fengler und Fassbinder ihren namenlosen Helden im Film „Warum Herr R. Amok läuft“ die aggressive Variante der Auflehnung gegen bürgerliche Kaffeekränzchen ausführen. Er jedoch flüchtet in Witze, als hätte er nichts aus Kunderas „Der Witz“ gelernt. Große Ziele? Fehlanzeige. Die Witze halten ihn am Leben und verhindern gleichzeitig echte Interaktionen mit seinem Umfeld und damit eine Chance auf Nähe und Veränderungen.

Seine Tochter, als komplexe Gegenblaupause, ist so ernst wie man nur sein kann. Als Unternehmensberaterin für McKinsey und Konsorten sucht sie einen anderen Weg, sich gegen ihre bürgerliche Herkunft aufzulehnen. Oberflächlich betrachtet scheint ihr ihr Erfolg recht zu geben: „Toll, wo die überall herum kommt, Bukarest, Shanghai. Und mit wem die alles am Tisch sitzt! Mit den ganz Großen von Siemens und … wie heißen die noch?“

Kein Wunder, dass sie sich geschmeichelt fühlt. Kein Wunder, dass es ihr zu eng wurde in der kleinstädtischen Ungreifbarkeit des Lebens zwischen fassbinderscher Tristesse und den hilflosen Versuchen ihres Vaters aus „War ja nur ein Scherz“-Momenten Hoffnung zu ziehen. In der Tat versucht der Vater im Verlauf des Films mit seiner Strategie des Scherzens auch in der fremden Welt der Business-Menschen Fuß zu fassen. Man müsste zählen, wie häufig der Satz „It was just a joke“ im Verlauf des Films fällt.

Was jedoch in seiner kleinen Welt als Schrulle gerade so akzeptiert wird, wird in der ernsten Welt des Big Business nicht verstanden. An vielen Stellen weiß der Zuschauer nicht, ob er lachen, weinen oder peinlich berührt sein soll, wenn der Vater wieder einmal einen „Joke“ macht und anschließend zurückrudert.

Was ist Glück?

Dass die Regeln der verschiedenen Spielplätze nicht auf Sprache reduziert sind, sondern viel viel mehr enthalten, zeigt sich in der Szene, in der er seine Tochter fragt: Bist du glücklich? Eine Frage, die sich der Zuschauer von der ersten Minute ab stellt. Kann so jemand glücklich sein? Jemand, der die ganze Zeit am Handy hängt, sich kontrolliert, kaum lächelt. Fakt ist: In Szenen, in der sich die Tochter in der kleinbürgerlichen Welt der Eltern befindet, ist sie mit Sicherheit nicht glücklich. Wie auch? Es ist nicht ihre Welt. Dort wird nach anderen Regeln gespielt. Dort werden Kuchen in Tupperware für den nächsten Tag mit nach Hause genommen. Dort wird auf Canapes gesessen und Häppchen gegessen. Glücklich sieht anders aus.

Soll sie sagen: „Ja, aber das verstehst du nicht.“ Ein „Nein“ würde auch nicht passen. Und vielleicht ist da wirklich ein Stückchen „Nein“. Das sorglose Schmettern eines Whitney Houston-Songs auf einer Party lässt vermuten, dass etwas in Ihrem Leben fehlt, das sie noch nicht gefunden hat. Ganz glücklich zu sein sieht anders aus. Sich fallen lassen, sich gehen lassen, als ganzer Mensch im Tun aufgehen, wie es nur Musik oder Theater als Spielwiesen erwachsener Kindheitswelten schaffen, ohne an die Konsequenzen zu denken. Ohne überhaupt an irgendetwas zu denken, einfach nur tun. Wie in Kindheitstagen. So wie es der Vater vorlebt, und damit ebenso scheitert, zumindest nicht viel weiter kommt im Leben, da auch in seiner Welt die Regeln anders lauten.

„Nein“ zu sagen hieße, sich auf die Spielregeln des Vaters einzulassen. Spielregeln, die er selbst immer wieder durch seine Witze durchbricht und dennoch stillschweigend akzeptiert. Dies kann sie nicht tun. Sie spielt ein anderes Spiel mit anderen Regeln. Auf ihrer Spielwiese heißt glücklich sein, heraus zu kommen aus der familiär-bürgerlichen Tristesse, zu koksen, Erfolg zu haben, schnellen Sex zu konsumieren, mit Millionen von Euro zu jonglieren, machtvoll über andere Menschen zu bestimmen, in einem Satz das Motto „work hard, party hard“ zu leben. Und dazu noch, sich in einer testosteronverseuchten Männerwelt zu behaupten. Wenn ihr Chef sagt „Du bist ein Biest!“ gibt es kaum eine höhere Anerkennung in dieser Welt.

Ist sie glücklich? Nach ihren Maßstäben natürlich. Vielleicht oberflächlich? Vielleicht wirklich? Das lässt sich wohl nur erfassen, wenn wir nach den Regeln dieser Welt spielen. Eine Beurteilung von außen wäre arrogant.

Kann sie das ihrem sozialromantischen Vater vermitteln? Wohl kaum. Sie trägt Verantwortung, während sich ihr Vater um jede Verantwortung drückt. Verkehrte Welt. Er freilich sieht dies anders: Ihre Verantwortung ist die Ausbeutung anderer.

Was bleibt ihr übrig, als ihn zu fragen, ob er denn selbst glücklich sei, worauf auch er keine Antwort weiß. So stehen sie da, in fremden Welten, mit fremden Werten und wissen beide mindestens unbewusst, dass sie nicht zueinander kommen. Die Witze der Vaters sind ein Symbol der Unfähigkeit, echten Kontakt zu anderen aufzunehmen und wenigstens in der Interaktion mit anderen Echtheit und Nähe zu erfahren. Die Abneigung vor der Unfähigkeit des Vaters zu Nähe führte bei ihr zu einer Flucht in die Welt der großen Hebel. Verantwortung übernehmen. Etwas bewegen im Leben.

In derselben Szene sagt sie: „Ich kenne Männer in deinem Alter, die haben noch größere Ziele als anderen ein Furzkissen unterzuschieben.“

Er: „Ich habe gar kein Furzkissen.“

Die Erkenntnis, dass er tatsächlich nichts mehr will im Leben außer zu verstehen, was in der Tochter-Vater-Beziehung schief lief, ist allzu schmerzhaft.

Was also ist Glück? Vielleicht die Erkenntnis, die aus der letzten Szene herausschreit: Glück lässt sich nur in einzelnen Momenten finden. Auch wenn wir uns nicht verstehen, auch wenn wir unterschiedliche Werte verfolgen, gibt es dennoch einzelne Momente der Nähe und Begegnung. In diesen Momenten ist alles andere egal, als würden sich ein Fußball- und ein Basketballspieler treffen und sich über Ballgefühl unterhalten.

Humor als Führungskompetenz

Der Duden sagt: Humor ist die Fähigkeit, mit Widrigkeiten des Alltags gelassen umzugehen.

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Dabei stellt sich natürlich die Frage, was in unserem Alltag überhaupt real ist und was nicht? Immerhin laufen wir alle mit einer unsichtbaren Brille auf der Nase durch die Welt und sind felsenfest davon überzeugt, dass das und genau das, was wir wahrnehmen die Realität ist.

Stimmt natürlich nicht. Es handelt sich dabei lediglich um ein Zerrbild der Realität und jeder Mensch darf sein eigenes Zerrbild hegen und pflegen.

Macht es mit diesem Wissen noch Sinn, die Welt so ernst und wahrhaftig hinzunehmen, wie wir sie wahrnehmen?

Und dennoch: Während Mitarbeiter ’nur‘ für sich und ihre Arbeit Veranwortung übernehmen sollten, übernehmen Führungskräfte darüber hinaus Verantwortung für ein Team und die Organisation. Doch muss Führung deshalb ernsthafter sein? Gegenfrage: Sollten Mitarbeiter ihre Aufgaben ernst nehmen?

Der Dichter Jean Paul sagte: Humor ist die Fähigkeit, den Gegensatz zwischen Natur und Geist zu überwinden. Wir können auch sagen, Natur ist der Ernst, denn an natürlichen Vorgängen lässt sich nichts ändern, zumindest nicht mit einfachen Mitteln. Doch der Geist ist in der Lage, sich Dinge vorzustellen. Der Geist kann in die Zukunft blicken. Doch dafür muss er sich von den engen Grenzen das Natur lossagen. Er muss sich folglich von allzu großer Ernsthaftigkeit lossagen und sich Möglichkeiten vorstellen, die noch gar nicht existieren. Und Humor schafft genau dies.

Humor und Kreativität

Wenn wir uns die Osborn-Checklisten, den Morphologischen Kasten von Zwicky oder die Denkhüte von DeBono ansehen, wird die Sprengung der engen Denkketten deutlich: Hier geht es um Übertreibungen, Untertreibungen, Assoziationen, scheinbar sinnlose Gedankenketten, spontane Ideen oder Rollenwechsel. Gleichzeitig wird klar, wie eng Kreativität mit Humor verknüpft ist. Ein laufender Tisch aus Bambus, der sich auf Knopfdruck in einen Stehtisch verwandelt und auf Zuruf angelaufen kommt, ist nunmal ein amüsantes Phantasieprodukt und kein Produkt streng-ernsthafter Denkleistungen nach Schema F, auch wenn die Realisierung eines solchen Produkts wieder eine Menge Ernsthaftigkeit und die übliche Portion Blut, Schweiss und Tränen benötigt.

Letztlich lautet die Devise nicht: Entweder ernsthaft oder humorvoll. Sondern: Ernsthaftigkeit mit einem Lächeln!

Zudem schafft es unser Humor, Probleme mit Abstand zu sehen. Das Denken wird weiter und flexibler. Humor befreit und macht Führungskräfte dadurch kreativer. Plötzlich scheinen Lösungen möglich zu sein, die mit einem zu engen Blick unmöglich erschienen. Der Fachbegriff dafür lautet ‚Perspektivwechsel‘. Damit wird das Unkonventionelle zur Konvention und ‚Paradoxes Denken‘ zur Methode, festgefahrene Bahnen zu verlassen und dem Leistungsdruck besser zu begegnen.

Humor, Reife und Status

Humorvoll sein heißt auch, über sich selbst lachen zu können. Und ein Mensch, der v.a. sich selbst nicht allzu ernst nimmt, steht über den Dingen. Deshalb wirken humorvolle Führungskräfte selbstbewusster. Sie halten Kritik besser aus, weil die Kritik ihr Verhalten trifft und nicht den verengten Blick auf die eigene Persönlichkeit, ein idealer Weg, mit eigenen und fremden Schwächen umzugehen. Nebenbei bietet ein humorvoller Umgang mit Kritik einen Ausweg aus der Statusfalle: Wenn ich die Kritik annehme, begebe ich mich in einen tieferen Status und riskiere es, Respekt einzubüßen. Wenn ich sie ablehne, bleibe ich im höheren Status, riskiere damit allerdings einen Konflikt. Mit Humor kann ich die Kritik aufnehmen und dennoch im höheren Status bleiben.

Ein Beispiel aus meinem Berufsalltag: In einem Seminar kommt in der Mittagspause ein sehr dominanter Teilnehmer auf mich zu und sagt: „Herr Hübler, ich muss heute früher gehen. Aber nicht, dass Sie denken, das Seminar wäre schlecht.“ Nett gemeint, aber letztlich eine klare Dominanzgeste, da dieser Teilnehmer sich das Recht herausnahm, mein Seminar zu bewerten. Und wer bewerten darf, nimmt einen höheren Status ein. Der Ausweg aus dieser Statusfalle konnte nur mit Lächeln und Augenzwinkern erfolgen:“Kein Problem. Ich weiß ja, dass mein Seminar eines der besten hier am Institut ist.“

Da Humor folglich auch als Machtinstrument eingesetzt werden kann, ist es wichtig, sich an klare Regeln zu halten. Ironie ist eben nicht gleichzusetzen mit Sarkasmus und Zynismus, genauso wie sexistische oder rassistische Witze selbstredend tabu sein müssen.

Humor in der Mitarbeiterführung

Mitarbeiter mit Humor zu führen heißt, die Gemeinschaft des Teams zu fördern. Wenn sich Menschen durch ihre Spiegelneurone mit schlechter Stimmung oder Wut anstecken, so gilt dies genauso für Humor. Damit leistet Humor einen wichtigen Beitrag zur Psychohygiene und Atmosphäre im Team und damit letztlich auch zur Konfliktprävention. Gefördert werden mit Humor jedoch auch ganz andere Prozesse. Oder mit wem würden Sie lieber Ihr Wissen austauschen: Mit einem alten Grummler, mit einem Neider oder mit einem entspannt-zufriedenen-lächelnden Kollegen?

Andererseits steigert Humor nachhaltig das Erinnerungsvermögen und die Motivation der Mitarbeiter. Vor diesem Hintergrund ist ein Vortrag, bei dem es etwas zu lachen gab wertvoller und motivierender als zehn Vorträge, bei denen die Belegschaft beinahe vor Langeweile gestorben ist. Wer solche Vorträge in seinem Unternehmen nicht kennt, hebe jetzt bitte die Hand.

Humor im Umgang mit Stress und Konflikten

Humor macht nachweislich gelassen. Spannungen und Konflikte werden durch respektvollen Humor entschärft. Wer zusammen lacht, kann kaum noch miteinander kämpfen. Zu sehr sind die Spiegelneurone der beiden Parteien dabei, sich humorvoll miteinander zu verbinden.

Ein Beispiel: Nachdem zwei Streithähne sich nicht selber einigen können, bittet sie der Vorgesetzte zu einem Gespräch. Er eröffnet das Gespräch mit den Worten „Meine Herren, ich bitte Sie um Verzeihung. Die Hauptschuld geht auf meine Rechnung! Ich habe Sie beide eingestellt“.